Vermögensstraftaten 2023: Anstieg von Diebstählen & Einbrüchen

Einbrecher - Brechstange

Mit insgesamt 522.558 ist die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 14% gestiegen. Dabei verzeichneten die Diebstähle durch Einbruch eine Zunahme um 13%. Eine noch grössere Zunahme gab es beim Einschleichdiebstahl und Ladendiebstahl (je +23%). Auffällig ist die starke Zunahme bei der digitalen Kriminalität (+31,5 %).

All dies geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/aktuell/neue-veroeffentlichungen.g…

Starker Anstieg von Diebstählen und Betrügereien

Fast 70 % der Delikte sind Eigentumsdelikte (354.967), mehr als die Hälfte davon sind Diebstähle (einschliesslich Fahrzeugdiebstähle). Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet 2023 einen Anstieg der Fahrzeugdiebstähle um 17,5 % (auf 54.517). Das sind die höchsten Werte seit Einführung der Statistik im Jahr 2009.

Total gegen das Vermögen, 354 967, +18%

  • Diebstahl ohne Fahrzeuge, 155'487, +21%
    • Einbruchdiebstahl, 28'793, +13%
    • Einschleichdiebstahl, 12'636, +23%
    • Ladendiebstahl, 24'252, +23%
    • Fahrzeugeinbruchdiebstahl, 6'707, +48%
    • Taschendiebstahl, 11'106, +27%
    • übrige Diebstahlformen, 22'082, +60%
    • Diebstahl (unspezifiziert), 49'911, +9%
  • Fahrzeugdiebstahl, 54'517, +18%
  • Raub, 1'930, -1%
  • Sachbeschädigung ohne Diebstahl, 38'834, -3%
  • Betrug, 29'314, +21%
  • Erpressung, 1'765, 0%
  • Konkurs- und Betreibungsdelikte, 2'187, 13%

Wie bereits im Jahr 2022 nahmen auch im Jahr 2023 die Diebstähle durch Einbruch und heimliches Eindringen (41.429) zu (+15,9 %). Während die Polizei im Jahr 2022 durchschnittlich 98 solcher Diebstähle pro Tag registrierte, waren es im Jahr 2023 bereits 114. Ausserdem registrierte die Polizei 29.314 Betrugsdelikte, die höchste Zahl seit 15 Jahren (+ 21,2 %). Fast 80 % der Betrügereien beruhten auf einem digitalen Modus Operandi.

Die digitale Kriminalität nimmt weiter zu

Insgesamt umfasst die digitale Kriminalität hauptsächlich Vermögensdelikte (79,8 %). Seit m Jahr 2020 erstmals Zahlen zu dieser Straftat veröffentlicht wurden, ist die Zahl jedes Jahr gestiegen. Im Jahr 2023 erfasste die Polizei 43.839 Straftaten mit digitaler Komponente. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht diese Zahl einer Steigerung von 31,5 %. Der Grossteil dieser Straftaten fiel in den Bereich der wirtschaftlichen Cyberkriminalität (40.496), der im Jahr 2023 um 36,5 % zunahm.

Weiterer Anstieg schwerer Gewaltdelikte

Auch die Gesamtzahl der Gewaltdelikte (47.381) ist im Jahr 2023 gestiegen (+1,5 %). Bezogen auf die Zahl der Straftaten pro 1000 Einwohner liegt die Häufigkeit von Gewaltdelikten weiterhin auf einem ähnlichen Niveau wie in den letzten fünf Jahren (5,4). Die 2.057 schweren Gewaltdelikte (+5,9 %) entsprechen der höchsten Zahl seit Einführung der Statistik im Jahr 2009. Die Zahl der vollendeten Tötungsdelikte stieg 2023 um 26,2 %: Die Polizei erfasste 53 (im Vergleich zu 42 im Jahr 2022). Diese Zahl liegt über dem seit 2009 ermittelten Durchschnitt (48 Tötungsdelikte). Auch die Zahl der versuchten Tötungsdelikte (+17,4 % auf 229 Delikte) sowie der schweren Körperverletzung (+15,5 % auf 880 Delikte) nahm zu.

Total gegen die Freiheit, 68'691, +15%

  • Drohung, 10'620, +4%
  • Nötigung, 2'739, -1%
  • Menschenhandel, 74, +17%
  • Freiheitsberaubung, 233 83,7% -13%
  • Hausfriedensbruch ohne Diebstahl, 6'529, +15%

Total gegen Leib und Leben, 27'777, +2%

  • Vollendete Tötungsdelikte, 53, +26%
  • Versuchte Tötungsdelikte, 229, +17%
  • Schwere Körperverletzung, 880, +15%
  • Einfache Körperverletzung (Art. 123), 440, -1%

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